22. und 23. Mai: Pfingsten in Alice Springs (1/10)
    Umblättern
 
Der Mereenie Loop ist mit Einschränkungen für 2WD-Fahrzeuge geeignet. Aufgrund der schweren Regenfälle in der letzten Zeit werden jedoch nur Permits für hohe 4WD-Fahrzeuge ausgegeben – und das ist gut so, denn der Zustand der Piste erinnert uns an die Fahrt nach Coober Pedy. Anhalten und fotografieren ist nicht erlaubt, aber Herbert kann es sich nicht verkneifen, ein Wildpferd am Straßenrand und den Zustand der Piste festzuhalten. Bereits am späten Vormittag liegt der Mereenie Loop hinter uns. Spontan entscheiden wir uns, einen Abstecher ins Palm Valley zu unternehmen. Der Track führt zweiundzwanzig Kilometer durch das Flussbett des ältesten Flusses der Erde (wieder so ein Superlativ!), den 350 Millionen Jahre alten Finke River, der bis auf zwei oder drei Monate im Jahr trocken liegt. „Only 4WD strictly!“ warnt ein rotes Schild am Anfang des Tracks. Er beginnt harmlos. Wir kurven über Sand und Kies, durchkreuzen den einen und anderen Wasserlauf. Unser 4WD brummt Steigungen hinauf, überwindet Felsplatten, die wie die Rücken schlafender Hauskatzen aus dem Wasser ragen, und so harmlos sind wie hungrige Wildkatzen. Der Wagen neigt sich gefährlich zur Seite. Der Sand auf den Platten lässt die Reifen rutschen. Nur nicht hinter die Begrenzungspfähle geraten, das wäre das Ende des Abenteuers! Bis zu einer Gruppe Palmen, die zum Teil über dreihundert Jahre alt sein sollen und somit schon vor der Ankunft James Cooks in Australien hier wuchsen, schaffen wir es. Den letzten Kilometer verkneifen wir uns, zuviel Abenteuer muss nicht sein!