10. Mai: Reparaturen und Fahrt ins Claretal (2/3)
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An diesem Tag schaffen wir es bis Gawler, einer Kleinstadt am Rande des Claretals. Der Straßenbau ist in diesem Gebiet in vollem Gange. Matilda, unsere Navistimme, gerät mehrmals durcheinander, berechnet neu, verirrt sich wieder, doch wir finden unser Ziel trotz neuer Straßenführung, frisch angelegter Kreisverkehre und fehlender Straßenbeschilderung. Bei der Ankunft auf dem Campingplatz erfahren wir, ein Bagger habe am frühen Nachmittag ein Hauptkabel durchtrennt, seitdem seien sämtliche Einrichtungen des Campingplatzes lahmgelegt. Es muss wohl öfter vorkommen, dass Bagger unvorsichtig zubeißen, denn wir erinnern uns an ähnliche Vorkommnisse 2007 und 2009. Wir klappen zum ersten Mal auf dieser Reise unsere Außenküche auf und setzen die Gasflammen in Gang. Leider brennen die Kränze nur zu fünfzig bis fünfundsiebzig Prozent. Der Öffner für die Dose "Pikantes Rindfleisch in Zwiebelsoße"’ funktioniert zu null Prozent. Herbert stanzt mit der Spitze der Schneide Loch an Loch in den Dosendeckel, bis wir ihn aufbiegen können. Das Vertrauen in die Zuverlässigkeit unseres Vermieters entspricht dem Funktionsgrad des Dosenöffners. Vor der totalen Dunkelheit flammen die Lichter auf, was von der Campinggemeinde, in der Mehrzahl Dauercamper in der dritten Lebensphase, unisono mit einem „Aaah!“ begrüßt wird. Traudel nutzt die Gelegenheit, eine Waschmaschine zu füllen und den Trockner zu aktivieren. Anderntags setzen wir den Weg fort durch malerische Weinorte, in denen Schilder für den besten Riesling der Welt werben. Da die Kellereien geschlossen sind, erstehen wir nach dem Auffüllen unserer Vorräte eine Flasche des hoch gelobten Weins im Bottle Shop.