26. Oktober 2007: Pause in Rainbow Beach (1/2)
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Wir verordnen uns eine Pause, lassen die Seele baumeln und genießen einen wunderschönen Sonnenuntergang. Ein guter Moment, über unser Leben in Oz nachzudenken. Abends haben wir gegen acht Uhr das Gefühl, es sei bald Mitternacht. Andererseits wird es schon um sechs Uhr morgens hell, und wir können getrost aufstehen. Wir sind nicht die ersten unter der Dusche. Beim Frühstück lärmen die Papageien über uns. Das Meer rauscht, der Wind versucht, die Wurst vom Gummibrot zu wehen. Auf dem Wasser landet ein Pelikan. Es ließe sich aushalten, wenn nur der Campingtisch beim Wurstschneiden nicht so wackeln würde! Der Kaffee schwappt regelmäßig über. Mit dem Englisch ist das in Oz so eine Sache. Der „day“ wird zu einem „dei“, wie Ei. Bislang kamen wir mit einem „Hello“ oder „Good Morning“ gut über die Runden. Plötzlich grunzen die Aussies nur noch so etwas wie „Muh“. Soll wohl heißen „How are You“. Traudel hat höflich geantwortet: “Thank You, very well. And Yourself?“, hat aber nicht erfahren, wie es um das Wohlbefinden des Gegenübers steht ... Die Guides heben und senken ihre Stimme, als ob sie im Stimmbruch seien. Alle sind auffallend freundlich. „Easy going“ eben, jeder ist „gut drauf“. Als ich unlängst im Tran auf die falsche Spur abbog, war das kein Drama. Der Gegenverkehr hielt an, die Warnblinkanlage wurde aktiviert und bgleitet von einer großzügigen Handbewegung konnte ich über die Verkehrsinsel auf die richtige Seite wechseln. Don´t worry - be happy!
Die dicken Sattelschlepper - tolle verchromte Ungetüme mit bis zu neun Achsen(!!!) - stänkern hin und wieder. Fahre ich flotte 110 km/h, kleben sie hinten am Camper und schieben mich wie einen Trabbi vor sich her ... Erscheint endlich „Overtake Lane Ahead“, brausen sie mit 130 km/h an uns vorbei. Wie gesagt: 100 km/h sind erlaubt.
 
 
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