Zumindest was die Frauen und Kinder anbetrifft, hat sich der Volksstamm der Himbas seine archaische Lebensweise bis in die heutige Zeit weitgehend erhalten. Sie
wohnen sehr genügsam in kleinen Gemeinschaften zusammen, während die jungen Männer in die Schule gehen dürfen, danach einen Beruf ergreifen und den Verlockungen des Stadtlebens erliegen. Nur zum Kindermachen tauchen sie
auf und bringen leider auch die Seuche AIDS mit. Bis zu 60% der Frauen sollen bereits infiziert sein. In zwei Geländewagen, von denen Herbert einen alten Toyota V6 ohne Handbremse steuert, fahren wir mit Marius in eines der Dörfer. Die Frauen vertrauen ihm, da er häufig Geschenke mitbringt, sei es ein Sack Mais oder Medizin für ein krankes Kind. Wir dürfen fotografieren und die Kinder unterhalten uns begeistert mit Faxen. Kaum zu glauben, dass Babys in diesem Dreck gedeihen. Milchfläschchen liegen im roten Staub, ein totes Zicklein – umschwirrt von Fliegen – trocknet an einem Gestell, bis es abends gegessen wird. Marius behauptet, dass die Kinder sehr widerstandsfähig seien und bis auf Erkältungen selten krank würden. In einer Hütte sehen wir zu, wie die rote Paste hergestellt wird, mit der sich die Frauen gegen Sonne, Ungeziefer und die trockene Luft einschmieren. Erstaunlich, dass sie keinen unangenehmen Körpergeruch haben, denn Wasser ist ausgesprochene Mangelware und muss von weither geholt werden. |
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