Auf dem Rückweg spielt Marius Taxi für zwei Mütter mit ihren Babys, die in der Gesundheitsstation geimpft werden sollen. Einer weiteren Gruppe Frauen, die neben der Straße an einem Hang Eisensteine für Modeschmuck zerklopfen, bietet er an, sie anderntags nach Opuwo mitzunehmen. „Geld spielt hier keine Rolle“, sagt er, „alles läuft über Tauschhandel, über Geben und Nehmen.“ Den Rest des Tages verbringen wir im Schatten, schauen die Fotos an und Traudel tippt ein Kapitel Tagebuch. Für den Abend haben wir ein Dinner gebucht, das Lotti Steiner zubereitet. Wir amüsieren uns, weil neben uns ein Ehepaar aus Wilnsdorf im Siegerland sitzt, das schon zum zehnten Mal in Namibia Urlaub macht. Wieso das von Interesse ist? Traudel kommt aus dieser knorrigen Ecke Deutschlands. Nach dem Hauptgang besuchen wir ein Stachelschwein in seinem Gehege, das sich beim Möhrenknuspern nicht von uns stören lässt. Während wir den Nachtisch schlecken, huscht ein Überraschungsgast ins Esszimmer, ein weiteres Stachelschwein, das sich über einen Teller Mais hermacht. Als der Franzose uns gegenüber einen röchelnden Huster von sich gibt, pinkelt es vor Schreck auf die Kacheln. Leider flüchtet es, als sich das unsensible französische Ehepaar erhebt und ohne Gruß ins Bett geht. Wir steigen zum letzten Mal hinauf zu unsere Campsite, entzünden ein kleines Feuer und lassen die Stimmung auf uns wirken. Als der fast runde Mond über die Bergkuppe leuchtet, kriechen wir in unsere Koje. |
|
![]() ![]() ![]() |
|