29. Oktober: Ankunft in Kasane (1/4)
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Bei der Abfahrt aus Savuti sind wir froh, dass wir nicht wieder durch das grundlose Sandloch fahren müssen. Bis zum Abzweiger Richtung Linyanti Gate ist der Track ganz passabel, doch dann wird es zeitweise wieder ungemütlich. Ab Kachikau haben wir Asphalt unter den Rädern, die dringend mit Luft versorgt werden müssten. Doch der Kompressor tut nicht, weil die Batterie in der Kabine schon eine Weile ihren Dienst versagt. Ich sag ja: Unsere Achillesferse!
Kurz vor Kavimba entdecken wir in der Ferne eine glitzernde Fläche. Hurra, wir haben den Chobe erreicht, den Grenzfluss zwischen Botswana und Namibia! Wir schauen über die weite Flusslandschaft, die landwirtschaftlich durch Viehhaltung und Ackerbau genutzt wird. Auf einem Feld hält ein riesiger Schwarm Pelikane ein Meeting ab.
Am Ausgang des Nationalparks müssen wir die üblichen Formalitäten erledigen. Wie viel Papier mag in einem Jahr für diesen Bürokratismus zusammenkommen? Der Polizist ist freundlich, spricht mich auf deutsch an und freut sich, dass ich erstaunt bin über seine perfekte Aussprache. Das habe er nur von den Touristen gelernt, versichert er mir.
In Kasane füllen wir unsere zusammengeschrumpften Vorräte, die Luft in den Reifen und den Tank auf. Eine Trittleiter für den Einstieg in die Kabine finden wir jedoch in keinem Hardwareshop. Stattdessen frage ich eine junge Händlerin auf dem Markt, ob sie mir einen der leeren Bierkästen verkauft, mit dem sie ihren Stand bestückt hat. Sie will ihn mir schenken. Ich gebe ihrem kleinen Kind, das mich mit großen Kulleraugen anschaut, 20 Pula, weil ich keine Münzen mehr habe und möchte vor Scham weinen, als sich die Mutter bei mir voller Inbrunst bedankt.