Nach der Kanufahrt beschließen wir, beim Campingplatz schwimmen zu gehen. Herbert schlägt die Tür zur Wohnkabine zu, abschließen hält er nicht für erforderlich, wir seien schließlich allein. Ausgelassen schwimmen wir inmitten von Fischschwärmen im klaren Wasser des Creeks, bis wir abgekühlt sind. Als wir zum Camper zurückkommen, lässt sich die Tür nicht öffnen. Herbert rüttelt und schlägt mit der Faust dagegen, nichts tut sich. Das darf jetzt nicht wahr sein! Der Schlüssel befindet sich ebenso drinnen wie der Autoschlüssel, und außer einem Handtuch und dem nassen Badezeug, unser gesamtes Hab und Gut. Panik steigt auf.Der Ressortmanager ruft für uns den Vermieter an. Apollo zeigt sich in dieser Situation nicht als hilfreich, einen geheimen Trick für das Öffnen der Tür gibt es nicht. Wenn ein Schlosser kommen müsse – den nächsten gibt es vierhundert Kilometer weit weg in Mount Isa – koste das tausend Dollars. Im Übrigen sei jetzt Wochenende und erst am Montag wieder jemand erreichbar!!! Das nennt man Service! Doch die Handwerker im Ressort sind pfiffig. Wie alle Outbackbewohner, die auf sich selbst angewiesen sind, wissen sie sich – und in diesem Fall uns – zu helfen. Sie kommen zu Dritt mit einer Leiter und einer Bambusstange mit einem gebogenen Stück Draht an der Spitze. Einer knüpft das Fliegengitter vom offenen Fenster gegenüber der Kabinentür, ein Zweiter gibt gute Ratschläge, der Dritte schaut zu. Herbert angelt mit dem Haken an der Stange den Schlüssel aus der Kabine. Als wir nach überstandener Aufregung unser Wohnmobil wieder in Beschlag nehmen, wird es Traudel ganz schlecht. | |
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