26. Mai: Allerlei Merkwürdigkeiten und Ankunft in einer Oase (3/4)
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In der Polizeistation erkundigen wir uns noch einmal nach dem Straßenzustand der Gravel Road Richtung Burketown. Der Polizist empfiehlt uns, zwei Tage zu warten, bis dahin sei die Straße nach den Regenfällen wieder befahrbar. Wir wollen nicht warten, schon gar nicht in Camooweal. Lieber nehmen wir einen Umweg von über fünfhundert Kilometern in Kauf und fahren weiter bis nach Mount Isa. Herbert schaltet das GPS ein, Matilda lotst uns durch die Stadt zum Campingplatz. „Fahren Sie 300 m, dann rechts abbiegen.“ Wir stutzen, die Adresse ist zwar schön grün und gepflegt und hat einen repräsentablen Eingang, aber das muss ein Irrtum sein. Vermutlich ist die nächste Einfahrt gemeint. Wir fahren weiter und Matilda setzt unverzüglich eine Neuberechnung in Gang: „Fahren Sie 500 m, dann wenden!“ Wir gehorchen. Kurz darauf: „Fahren Sie 250 m, dann links abbiegen!“ Diesmal biegen wir ab und bleiben vor einem riesigen Torbogen stehen. „Ankunft am Ziel!“, behauptet Matilda. Wir lesen: „Cemetery (Friedhof)“. Am nächsten Morgen erkundigt sich ein Mitarbeiter im Visitor Information Centre in Mount Isa für uns im Adels Grove Resort, ob die Straße nach Norden und der Track zum Ressort für 4WD wieder befahrbar seien. Die Auskunft ist erfreulich. Gut gelaunt fahren wir einhundertfünfzig Kilometer – ein Klacks für australische Verhältnisse – zurück und biegen nach Norden ab. Die Sonne scheint vom blitzeblauen Himmel, die Strecke ist abwechslungsreich, die Fahrbahn kein Problem für Allradfahrzeuge. Wir hatten schon schwierigere Straßen unter den Rädern. In Gregory Downs biegen wir auf die Zufahrt nach Adels Grove ab und erreichen am frühen Nachmittag das Ressort vor „den Toren“ des Boodjamulla Nationalparks. Wir bugsieren unseren Camper in einen schattigen Hain zwischen Palmen, Eukalypten und Riesenbambus. Um in den Creek mit glasklarem grünem Wasser zu springen, sind es nur wenige Meter. Welch eine himmlische Oase!