Herbert ist völlig von der Rolle. „Neunundsechzig Jahre alt musste ich werden, bis mir das passiert!“ Auf der Suche nach „Free WIFI“ wirkt seine Fahrweise auf die Polizisten, die den Verkehr im Bereich einer Schule in Tennant Creek überwachen, vermutlich etwas unsicher. Zum ersten Mal im Leben muss er in ein Röhrchen pusten und das morgens kurz nach neun. Er strengt sich an wie beim Luftballon aufblasen. Falsch! Noch einmal bitte mit Gefühl! Fürs nächste Mal weiß er, wie es geht. Übrigens, das Ergebnis dürfte den Polizisten enttäuscht haben. Die Auskunft im Visitor Information Centre über den Zustand der ungeteerten Strecke zwischen Camooweal und Burketown am Gulf of Carpentaria, von wo der Track zum Boodjamulla Nationalpark abzweigt, hört sich nicht gut an. Wir sollen in Camooweal, dem ersten Ort nach der Staatsgrenze zu Queensland, noch einmal nachfragen. Steppe und Savanne ziehen an uns vorüber, die Landschaft ist platt wie ein Barbecue-Blech, die Konturen zwischen Himmel und Straße verschwimmen im fahlen Nass, denn es schüttet wie aus Kübeln. Die Scheibenwischer hätten einen Geschwindigkeitszuschlag verdient. Das Rauschen des Regens trägt nicht dazu bei, menschliches Rühren erfolgreich zu ignorieren. In Camooweal steuern wir die erste Tankstelle an, Traudel saust zur Toilette und wird gestoppt. Die Putzfrau stellt sich ihr in den Weg, den Nasswischmopp am ausgestreckten Arm in den Putzeimer gerammt. Sie habe soeben sauber gemacht, die Toilette sei geschlossen, Traudel soll die öffentliche Toilette aufsuchen. Der Hinweis auf die Dringlichkeit nützt nichts. In letzter Not erreicht Traudel die Öffentliche, deren Zustand vermuten lässt, dass dieses Örtchen selten einen Nasswischmopp zu sehen bekommt. | |
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