Am Morgen öffnen sich am grauen Himmel Löcher, werden größer und schließlich zur blauen Projektionsfläche für dicke weiße Wolkenkissen. Wir brechen zur sechs Kilometer langen Wanderung in den Canyon auf. Am Parkplatz weisen Schilder auf die lebensnotwendige Ausrüstung hin: Ausreichend Trinkwasser für dreieinhalb Stunden, Hut, Sonnenbrille, feste Schuhe! Daneben zur Warnung der Bericht über einen Sechzigjährigen, der mangelhaft ausgerüstet eine Wanderung bei 40°C nicht überlebte. Als Auftakt für den Marsch am Rand des Canyons entlang erklimmen wir einen steilen Hang. Wir wandern über rote und gelbe Felsplatten, klettern Abhänge hinauf und wieder hinunter, genießen atemberaubende Ausblicke auf Felsendome und in tiefe Schluchten, die uns ebenso innehalten lassen wie exotische Pflanzen am Weg. Auch wenn die Brillanz der Fotos aufgrund der durchziehenden Wolkenfelder nicht immer optimal ist, schätzen wir uns trotz einwandfreier Ausrüstung glücklich, nicht in praller Sonne bei 40°C unterwegs zu sein. Abends plaudern wir bei Kerzenschein mit jenem Schweizer Ehepaar, das uns schon einmal in Coober Pedy begegnet ist, fachsimpeln über Australien, seine Tracks und die grandiose Natur, und was wir als Nächstes unternehmen wollen. Sollte es nämlich heute Nacht nicht regnen, werden wir morgen eine Genehmigung für den Mereenie Loop Richtung Alice Springs einholen. | |