In Leigh Creek kaufen wir ein, melden vereinbarungs- gemäß den Straßenzustand des Oodnadatta Tracks an Apollo. Er ist nach Auskunft der Straßenbehörde okay, und so begeben wir uns auf den Weg ins Outback. Wenige Kilometer weiter nördlich statten wir in Lyndhurst Talc Alf, einem Künstler, der Speckstein zu symbolischen Halbreliefs verarbeitet und Skulpturen markanter Köpfe aus diesem Material schnitzt, einen Besuch ab und händigen ihm einen Brief von Peter und Ruth aus. Er erinnert sich gut an ihren Besuch und freut sich riesig. Wenige Kilometer später sucht Traudel ihren Sonnenhut. Vermutlich ist er weggeflogen, als wir mit kräftigem Durchzug aufdringliche Fliegen, die schlimmste Plage des Outbacks, aus dem Fahrerhaus verscheucht haben. Ab jetzt trägt sie einen australischen Lederhut, der stolze fünfzig Dollars gekostet hat, erstanden im Hundert-Seelen-Kaff Marree, das das südliche Ende bzw. für uns den Anfang des Oodnadatta Tracks markiert. Hier beginnt die Gravel Road. Unterwegs fallen uns kleine unansehnliche Tümpel auf, und wir wundern uns, warum sie als Sehenswürdigkeit ausgewiesen und eingezäunt sind. Da es schon dunkel wird, beenden wir den Tag verbotswidrig auf einem Rastplatz am südlichen Lake Eyre. Informationstafeln erläutern, wie das Wasser aufgrund von Regenfällen in Queensland eingespeist wird, durch die Gesteinsschichten des Kontinents sickert und je nach Wassermenge dem Prinzip artesischer Brunnen folgend im Lake Eyre und kleinen Tümpeln – aha! – wieder austritt. Wir laufen Richtung See, der sich immer weiter zu entfernen scheint, kehren um und bauen unser Bett. Hoffen wir, die Polizei fährt heute Abend nicht Streife, sonst wird es teuer. |
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