16. Oktober 2007: Von Undara nach Mission Beach (1/3)
          Umblättern
15. Oktober
Wir flüchten vor den Fliegen, die sich trotz des aufkommenden Windes nicht zurückhalten lassen, aus Undara. Vor uns liegen sechzig Kilometer Straße durch australische Savanne. Im Osten ziehen Wolken auf. Unser Ziel sind die Millaa Millaa Wasserfälle. Sie stürzen aus vierzig Metern Höhe in einen malerischen Billabong. Ihr wisst nicht, was ein ‚Billabong’ ist? Das Wort aus der Aboriginalsprache klingt viel einladender als ‚Wasserloch’, nicht wahr? Ein Bus spuckt eine Horde junger Leute aus, die sich über das touristische Highlight ergießt, badet, fotografiert, mächtigen Spaß hat. Erstaunlicherweise befinden sich Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten vor Ort. Alles gratis und trotzdem sauber! Die Rundtour läuft an zwei weiteren Wasserfällen vorbei, die beide mit Millaa Millaa nicht zu vergleichen sind.

Für die Nacht steuern wir einen Campingplatz im Ort Millaa Millaa an, der vor allem aufgrund seiner vielen „No!“ bemerkenswert ist. Von wegen australische Lässigkeit, zumindest auf diesem Fleckchen des Kontinents herrscht Zucht und Ordnung. Aber hallo! Inzwischen erinnert uns der Himmel an heimische Regentage. Unser Dinner wird durch einen tropischen Regenguss jäh unterbrochen. Die Nacht ist so frisch, dass wir die Wolldecke über uns ziehen. Kaum zu glauben, wie sehr sich Wetter und Vegetation seit Undara verändert haben, das keine hundertfünfzig Kilometer weiter im Landesinneren liegt. Wir haben den Eindruck, uns im bayerischen Voralpenland zu befinden. Malerische Hügel mit Weidelandschaft erstrecken sich bis zum Horizont. Das Vieh auf den grünen Wiesen sieht aus, als ergäbe es saftige Steaks.
 
 
 
Nächste Seite >>