31. Oktober: Ein langer Fahrtag durch das „Kingdom Of The Sky“ (1/9)
 Umblättern
 
Mit Recht trägt Lesotho diesen Namen, denn wir haben schon gestern respektable Pässe überwunden, und der heutige Tag lässt sich in dieser Hinsicht nicht lumpen. Beginnen wir doch mit dem Frühstück, das uns mit einem Wasserrohrbruch in dem Rondavel überrascht, das wir freizügig genutzt haben. Zu unserem Entsetzen prasselt heißes Wasser dampfend aus dem Reetdach. Herbert stellt in Eile den Warmwasserbereiter und den Haupthahn ab.
Wir statten den Felszeichnungen der San einen Besuch ab und drehen die Räder Richtung Passstraße. Oftmals haben wir den Eindruck, als läge das ganze Land tief unter uns, und über uns gäbe es nur die Weite des Himmels, der sich heute mit malerischen Wolken schmückt. Die
Straßenführung ist höchst anspruchsvoll, mehrmals lassen uns gefährliche Situationen aufgrund der Unvernunft einiger Fahrer aufschrecken.
Auf einer der Steigungen marschiert eine Gruppe Menschen bergauf! Wo wollen die nur hin, hier gibt es doch nichts?! Sie halten uns an, rufen uns etwas zu, das wir nicht verstehen. Wenige Meter später bemerken wir, dass auf der hinteren Stoßstange links und rechts je ein blinder Passagier mitfährt. Sie springen ab, als in einer weiten Kurve ein Bustaxi steht, werden von dessen Fahrer mit Hallo empfangen. Wir vermuten, einige Fahrgäste mussten aussteigen, weil das Gefährt sonst die Steigung nicht geschafft hätte.