28. Oktober: Von Balito nach Underberg (1/3)
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Bei strahlendem Sonnenschein brechen wir in die Midlands auf, wie die Vorgebirge im Schatten der Drakensberge heißen. Die Straße führt vorbei an Holzplantagen, eingezäunten Viehweiden, kleinen Waldstücken und riesigen Grasflächen, durch die an einigen Stellen das gelbe oder rote Erdreich schimmert. Vom Meer bis auf 1685 m.ü.NN. schleichen wir oft im zweiten Gang, denn die Aufstiege sind heftig. Das Auf und Ab der Straße lässt uns immer wieder auf eine Bilderbuchlandschaft blicken. In Underberg – nein, hier wird kein Magenbitter destilliert – kaufen wir Proviant für die Tage in Lesotho ein und tanken das letzte Mal vor dem Ende unserer Reise voll.
Dragon`s Restcamp liegt einige Kilometer entfernt von Underberg und bietet einen Panoramablick auf die Drakensberge. Es ist trotz der Abgeschiedenheit alles da, was ein Camperherz erfreut: Herrliche Aussicht, heißes
Wasser, Elektrizität, Sanitäranlagen und viel Platz. Der Boden ist mit Gras und kurzen Bodendeckern bewachsen, wir laufen barfuß, ohne schmutzige Füße zu bekommen. Ist das schön! Leider ist alles stark vernachlässigt, der Männerbereich verschmutzt, eine Schande für dieses idyllische Plätzchen. Außer einem Dauercamper sind wir die einzigen Gäste und entscheiden uns für den Platz mit Blick auf die Drakensberge.
Abends zünden wir ein Lagerfeuer an, das letzte Mal in Südafrika, denn in Lesotho gibt es kein Holz. So warm es tagsüber in der Sonne war, am Abend ist es lausig kalt. Zum Schluss wärmt nicht einmal mehr das Feuerchen, und wir ziehen uns ins Fahrzeug zurück. Morgen früh werden wir zu unserer Fahrt auf den Sani Pass starten und sind ein bisschen aufgeregt. In Lesotho werden wir weder Telefon noch Internet haben, so dass wir fünf Tage lang nicht erreichbar sind.