23. Oktober: Abenteuerliche Fahrt zum Black Rock (2/3)
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Am Parkplatz haben sich wiederum vier Jünglinge niedergelassen, die sich bereit erklären, gegen Geld auf unser Auto aufzupassen. Außer uns steht noch ein Pickup im Schatten. Die einzigen, die in dieser einsamen Gegend unserem Auto schaden könnten, sind die Jungs. Wir erklären uns deshalb einverstanden, vertrösten jedoch auf die Rückfahrt.
Am Strand finden wir ein Ehepaar vor. Er angelt, sie sitzt unter ihrem Sonnenhut im Sand und freut sich über uns als Gesprächspartner. Der Ausblick ist wieder einmal wie Südsee, der Black Rock jedoch nicht sonderlich spektakulär. Angesichts der Rückfahrt, die uns ein bisschen im Magen liegt, verzichten wir aufs Baden und verabschieden uns nach einer halben Stunde wieder. Der Hüter des Autos erhält vier Rand, ein üblicher Preis fürs Aufpassen. Er beschwert sich lautstark, aber wir finden, dass das genug ist für die unverschämte Wegelagerei.
Am Schlagbaum halten wir noch einen Schwatz mit dem kleinen Mädchen und seinem Vater und erfahren, dass er zwei Frauen und zehn Kinder hat. In unserer Kultur sei das nicht erlaubt, weiß er. Ich darf ein Foto machen und der Kleinen, die inzwischen zutraulich geworden ist, die Hand
geben. Auf die Frage, wie wir nach Sodwana kommen, erhalten wir die Antwort: „Left, left, left!“ Unser Navi ist wieder einmal halsstarrig und führt uns beharrlich nach rechts und zurück nach eMangusi. Von dort geht es auf der Durchgangsstraße über Humps vor und nach jeder Schule – und das sind ganz schön viele – bis nach Hluhluwe ins Camp der Bushbaby Lodge. Der Besitzer ist Holländer und hat das Anwesen gut im Schuss. Es funktioniert fast alles – für afrikanische Verhältnisse außergewöhnlich – nur eine Waschmaschine gibt es nicht. Als wir erfahren, dass er für das Wasser fünfundneunzig Meter tief hat bohren müssen, verstehen wir das.
Hinter dem Zaun am Wasserloch haben sich einige Wildtiere eingefunden, die der Besitzer für seine Lodge gekauft hat. Zebras, Nyalas, Gnus und Buschböcke schauen mindestens so neugierig wie wir. Es ist ein bisschen wie im Zoo, nur dass die Tiere einen weitaus großzügigeren Auslauf in vertrauter Umgebung haben. Attraktion der Unterkunft: Jeden Abend Fütterung mehrerer Bushbabies mit Obst.
Was glaubt ihr, macht Herbert, während ich Tagebuch schreibe? Richtig, er sucht einen Cache!