12. September: Wegelagerei und Eintreffen in Epupa   (1/5)
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Nach einem ausgiebigen Frühstück verlassen wir den Campingplatz und richten die Autoschnauze nach Norden aus. Die Temperaturen steigen, meist zeigt sich das übliche Bild staubiger Savanne, selten sind Haustiere und Menschen auf der Straße. Uns überholen mehrere Campingfahrzeuge, die denselben Weg wie wir haben. Wie nachteilig das für uns ist, werden wir noch erfahren. In der Ferne tauchen Berge auf, verschwinden im Dunst und machen anderen Bergzügen Platz. Unterwegs werden wir von einer Gruppe Kinder aufgehalten, die unter Geschrei auf unseren Kühler springen, sich an der Bull Bar festklammern und uns nicht weiterfahren lassen. Die Situation wirkt bedrohlich, vor allem deshalb, weil wir befürchten, der dreisteste der Buben könnte sich bei seiner lebensgefährlichen Akrobatik verletzen. Gut drei Stunden und 180 km später erreichen wir Epupa Falls, den nördlichsten Punkt unserer Reise. Getreu dem Motto: „Den letzten beißen die Hunde!“ ist für uns auf dem Campingplatz der Omarunga Lodge nur noch ein Platz an der Sonne frei, den wir zähneknirschend mit der Zusage akzeptieren, dass wir morgen früh direkt ans Flussufer unter die Palmen umziehen können. Um auf dem sonnigen Stellplatz nicht gebraten zu werden, verbringen wir die heißen Stunden im luftigen Restaurant der Lodge. Sobald die Hitze gebrochen ist, kraxeln wir über die Felsen unterhalb der Wasserfälle. In allen Spalten und Ritzen rauscht und rieselt der Kunene. Wer nicht trittsicher ist, kein geeignetes Schuhwerk trägt, sollte sich nicht zu nahe an den Abgrund wagen.