6. September: Fahrt zu den Ugab Terrassen   (1/2)
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In Otjiwarongo erledigen wir unseren Einkauf für die kommenden Tage und kaufen eine neue Telefonnummer für das Handy. Wir haben die Karte mit dem Chip, die eine Anfangs-PIN enthält, dummerweise entsorgt, weil wir die PIN übersehen haben. Neben dem Gebäude der Telecom checken wir unsere Mailbox, beantworten kurz ein- gegangene Nachrichten und fahren weiter nach Outjo. Die kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten ist bekanntlich eine Gerade, und auch diese Straße weicht von diesem Grundsatz nur marginal ab.
In Outjo essen wir in einem Restaurant zu Mittag, das von mehreren Reisegruppen frequentiert ist, deren Durchschnittsalter dem unseren ähnelt. Ob wir auch irgendwann in behüteten Gruppen reisen werden? Noch können wir uns das nicht vorstellen. Als wir zum Wagen zurückkehren, werden wir aggressiv angebettelt. Doch wir lassen uns durch die übliche herzzerreißende Story nicht erweichen. Es gibt zu viele in Namibia, die sich gleichen! Obwohl der Campingplatz der Lodge „Ugab Terrace“ im
Reiseführer eingetragen ist, suchen wir ihn vergebens. Auf Verdacht erklimmen wir die Lodge, von wo aus sich ein atemberaubender Ausblick auf den Vingerklip und eine weite Felsenlandschaft bietet. An der Rezeption können wir uns für den Campingplatz einmieten, dessen Zufahrt im Tal gleich neben der Einfahrt liegt, und die wir übersehen haben.
Der Platz liegt wild „im Busch“ inmitten riesiger Felsblöcke, bietet Wasser, Dusche, WC und Feuerstelle, aber wiederum keine Elektrizität und keinen Internetzugang. Leider fehlt auch ein Schattendach. Doch wir können uns in der Lodge bedienen, hat es geheißen. Leider ist der Weg hinauf weit und sehr steil.
Kaum verlassen wir den Wagen, sind sie da! Zu Hunderten stürzen sie sich auf uns und stechen zu, bevor wir uns einsprühen können. Wie gut, dass Traudel vorsorglich ein Moskitonetz für die Kabinentür genäht hat. Jedenfalls schlafen wir ungestört.