3. November: Die lange Fahrt in Botswanas östlichste Ecke (1/3)
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Der Morgen beginnt mit dem Abschied von den temporären Reisebegleitern. Der Himmel ist trübe, es beginnt zu nieseln. Hoffentlich haben die beiden Paare keinen Regen, denn die Salzpfannen wären dann nicht befahrbar.
Wir starten um 7.45 Uhr in dem Bewusstsein, dass uns heute ein langer Fahrtag bevorsteht. In Francistown ist verkehrsmäßig die Hölle los. Zum ersten Mal auf dieser Reise regnet es und die Menschen spannen ihre Schirme auf. Wir decken uns mit Lebensmitteln ein und wollen volltanken. Die erste Tankstelle schickt uns zur Firma Engen, wo wir ebenfalls abgewiesen werden, weil der Tanklaster soeben eingetroffen ist. Wir fahren weiter zu Shell, wo wir mindestens eine halbe Stunde anstehen müssen. Uns wundert, dass wir ohne Blessuren diesem Chaos entronnen sind.
Vor uns liegen beinahe vierhundert Kilometer Weg Richtung Osten. Am Fluss Thune ist ein Staudamm gebaut worden, was die Straßenqualität um ein Vielfaches erhöht hat. Doch wenig später hat der Asphalt die üblichen Löcher und Wellen. Einige Kilometer vor unserem Ziel geht der
Belag in Gravel über. Beinahe hätten wir den Hinweis „Molema Bushcamp“ übersehen. Der Track ist das Schärfste, was wir während unserer gesamten Reise bewältigen mussten. Creeks, Sandpassagen, Holpersteine, Steigungen und Senken, in Kurven geht es durch die Landschaft, bis wir nach zirka vier Kilometern im Camp ankommen. Das Bushcamp heißt nicht nur so, es liegt auch tief im Busch. Cecilia, eine junge hübsche Frau, empfängt uns und zeigt uns die vier Stellplätze. Wir sind die einzigen Gäste und entscheiden uns für den Platz, der von drei mächtigen Nyalabäumen, auch Mashatu genannt, überschattet ist. Der dickste soll mindestens dreihundert Jahre alt sein. Einige Meter unter uns erkennen wir durch das Gebüsch das ausgetrocknete Bett des Limpopo, dem Grenzfluss zwischen Botswana und Südafrika.
Wir machen es uns gemütlich, Herbert will heute unbedingt grillen, während ich einen Salat kreiere. Als Nachtisch gibt es zum Abendessen Trauben aus Spanien. Einen Rest in der Plastikbox vergessen wir auf dem Campingtisch.