30. Oktober: Afrika prima! (2/5)
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Am Eingang zum Nationalpark finden wir den üblichen Touristenrummel vor, doch wir lassen uns nicht aufhalten und gehen zur Kasse. Im Nationalpark sind außer einzelnen Besuchern wie uns mehrere Schulklassen und große Gruppen Japaner unterwegs. An den Aussichtspunkten wird es manchmal eng. Das Wasser des Sambesi strömt auf breiter Linie heran, fällt über eine kilometerlange Kante in einen bis zu fünfundneunzig Meter tiefen Canyon, der Sambia und Simbabwe voneinander trennt. Es tost und schäumt und dichter Nebel sprüht Tröpfchen über Pflanzen und Touristen, die versuchen, ihre Kameras in Sicherheit zu bringen. Es ist ein gewaltiges Schauspiel und erfrischend außerdem. Auf gepflasterten Wegen marschieren wir von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt bis zur Brücke über den Sambesi, die nach Sambia führt. Fußgänger, Autos und vollbepackte Radfahrer sind unterwegs. Wir legen eine Vesperpause ein, lassen uns von den schnatternden Japanern nicht stören. Leider kann ich kein Japanisch, denn ich wüsste zu gern, warum sie sogar hier ihren Mundschutz vor dem Gesicht tragen.
Nach drei Stunden fährt uns das Taxi zurück. Die Fahrt ist sehr kurzweilig, denn der Fahrer erzählt humorvoll von seinem Leben in Simbabwe oder äußert voller Groll seine politischen Ansichten. An der Grenze warten die Fahrerin von heute morgen mit einem Kollegen, um uns zum Camp zurückzubringen. Der Kollege verwickelt uns in eines der typischen Touristengespräche und betont ein ums andere Mal: „Afrika prima!“. Wir sind froh, dass nicht er uns nach Victoria Falls gefahren hat, aber wo er Recht hat, hat er Recht.
Wir nehmen die Abkürzung „Hunter’s Road“, die an der Grenze entlang führt, bis wir von „hinten“ das Camp erreichen. Dort wartet zu unseren großen Freude eine Elefantenherde, deren Mitglieder am Wasserloch lautstark um die besten Plätze rangeln.